Heute ist Tag eins meiner No Buy Challenge. Zuerst habe ich nicht realisiert, dass die Challenge heute schon anfängt. Auf der anderen Seite ist es wohl auch ganz gut so, sonst hätte ich wahrscheinlich prophylaktisch allerhand Dinge gekauft, von denen ich denke, dass ich sie in der kommenden Zeit brauchen könnte. Das wäre ja aber auch nicht Sinn der Sache gewesen.
Ich bin heute also aufgewacht und habe erst relativ spät bemerkt, dass ich ab heute nichts mehr kaufen darf. Das Gefühl war sehr merkwürdig. Nicht, dass ich etwas gewusst hätte, was mir fehlt oder was ich unbedingt brauche. Aber es ist ungewohnt, die Option, jederzeit etwas kaufen zu können, nicht mehr zu haben. Ich glaube tatsächlich, dass die Erfahrung sehr eindrucksvoll für mich werden wird.
Eben habe ich beschlossen, dass ich eine Seite auf dem Blog einrichten werde, die ich Wunschliste nenne. Auf diese Seite schreibe ich alles, was ich gerne kaufen würde, und den Zeitpunkt, wann ich es notiert habe. Die Wünsche werde ich hin und wieder updaten, ob ich sie als eine meiner Ausnahmen gekauft habe oder ob ich festgestellt habe, dass ich die Sache doch nicht so dringend brauche, wie ich dachte.
Einige meiner Freunde wissen über mein Vorhaben schon Bescheid. Viele andere Menschen in meinem Umfeld noch nicht. Wie werden sie reagieren? Gerade meine Familie ist nicht unkonventionell unterwegs und achtet sehr auf ein gesellschaftskonformes Leben. Das, was ich gerade begonnen habe, gehört definitiv nicht dazu. Ich wünsche mir, dass meine Entscheidung für weniger Konsum respektiert wird. Aus der Erfahrung kann das aber schwierig werden. Ich versuche schon länger durchzusetzen, dass ich an Weihnachten nicht mehr viel geschenkt bekomme. Und wenn, dann nur Dinge, die ich brauche. Trotzdem bekomme ich meistens etwas, was ich mir nicht gewünscht habe. Oder einen Satz wie „Aber dann hast du ja gar nichts zum Auspacken. Das ist doch auch doof.“ Das ist in meinen Augen definitiv nicht das richtige Motiv, um jemandem etwas zu schenken. Nur, um etwas zum Auspacken zu haben. Daran merkt man, wie sehr unsere Gesellschaft auf Dinge fixiert ist.
Das war’s für heute.
Deine Anna