Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass meine No Buy Challenge dafür sorgt, dass ich grundsätzlich hinterfrage, was ich kaufe. Und, was ich esse. Und, was ich schon zu Hause habe. Ich bin wieder motiviert, gesünder zu essen und auf zugesetzten Zucker (und meine abendlichen Chips-Eskapaden) zu verzichten. Ich möchte auch wieder mehr vegane Lebensmittel in meine Ernährung einbauen und auch neue Dinge ausprobieren und Alternativen für tierische Produkte finden. Insgesamt lebe ich gerade bewusster als vermutlich je zuvor. Weil ich mittlerweile viel mehr hinterfrage als ich am Anfang dieser Challenge gedacht hätte.
Heute habe ich meine Spendenziele ausgesucht. Ich möchte jeden Monat um die 50 € spenden. Jetzt habe ich eine Patenschaft für ein Mädchen in Äthiopien übernommen und spende jeden Monat an den WWF für den Klimaschutz. Es hat sich wirklich gut angefühlt, das endlich anzugehen.
Ich habe heute auch wieder ein paar Dinge aussortiert. Ein unnötiges Putzmittel, das ich bei meinem Einzug in diese Wohnung nur gekauft hatte, um mein Ceranfeld sauber zu bekommen (meine Vermieterin hatte es irgendwie geschafft, dass da super viel festgebrannt war) und seit ich den Herd wieder sauber habe, habe ich es nicht mehr genutzt. Es ist mit zu aggressiv und ich achte bei Putzmitteln auch darauf, dass sie möglichst umweltverträglich sind. Und da ich es ohnehin nicht mehr nutze, kann es auch weg. Außerdem habe ich drei Pullover und einen Cardigan aus meinem Kleiderschrank aussortiert, die mir schon länger ins Auge gefallen waren. Mein Kleiderschrank fühlt sich jetzt wieder leichter an. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich das Gefühl habe, wieder zu viel Kleidung zu besitzen. Das ist jetzt wieder besser. Und weil ich ja nichts kaufen darf, wird die Anzahl meiner Kleidung auch reduziert bleiben. Vorher hatte ich in meinem Kleiderschrank eine „one in one out“ Regel, aber die brauche ich jetzt ja nur noch für den Fall, dass ich meine eine freie Sache pro Monat in ein Kleidungsstück investieren möchte. Am Ende habe ich noch alten Alkohol aussortiert, den ich nicht trinke und der bei mir nur im Kühlschrank liegt und dort Platz wegnimmt.
Generell bin ich sehr gespannt, wie ich meine freie Sache pro Monat in Zukunft nutzen werde. Ich könnte mir wirklich gut vorstellen, dass ich so gut darüber nachdenke, ob ich etwas nun wirklich brauche, dass ich meistens zu dem Ergebnis „nein“ komme und die freie Sache gar nicht nutze. Es kann aber auch sein, dass ich die freie Sache doch in jedem Monat nutze. Mal schauen.
Ansonsten habe ich heute meinen ersten Fail festgestellt. Ein klassischer Fall von „hätte ich vermeiden können, wenn ich mich vorher informiert hätte“. Ich hatte ja das ph-neutrale Duschgel für mein Tattoo gekauft. Es hat sich herausgestellt, dass ich es gar nicht vertrage. Also wollte ich heute eigentlich zum nächsten Drogeriemarkt fahren, um ein neues zu kaufen. Aber irgendwie kam ich auf die Idee, zu googeln, ob das feste Duschgel, was ich normalerweise benutze, vielleicht zufällig ph-neutral ist, um mir den Weg zu sparen. Was soll ich sagen? Ist es. Ich hätte das andere Duschgel überhaupt nicht kaufen müssen. Ich glaube, dass ich in Zukunft daraus mitnehme, dass ich mich erstmal darüber informiere, ob eine Sache, die ich schon habe, denselben Zweck erfüllen kann.
Ich finde es gerade sehr verrückt, was die Idee für meine No Buy Challenge am Ende bisher alles ausgelöst hat.