Tag 12 bis 15

Jetzt ist schon die Hälfte des ersten Monats vorbei. Die letzten Tage waren nicht so versuchungsreich, was das Kaufen von Dingen angeht. Ich hatte nur zwei Dinge, bei denen ich mich gefragt habe, ob sie unter die „erlaubt“-Liste fallen oder nicht.

Das Erste war mein Tattoo. Ich habe mir gestern relativ spontan mein erstes Tattoo stechen lassen und es natürlich auch bezahlt. Im Vorfeld habe ich mich schon gefragt, ob das in Ordnung geht oder nicht. Letztlich habe ich mich dafür entschieden, es zu machen, weil es für mich keine Sache an sich ist, sondern eine Dienstleistung und ich würde mir ja auch erlauben, zum Friseur zu gehen. Zielsetzung meiner Challenge ist es ja nicht, möglichst viel Geld zu sparen, sondern es nicht mehr für körperliche Gegenstände auszugeben, die dann in meiner Wohnung liegen und mich belasten. Mein Tattoo hat für mich eine emotionale Bedeutung, die für mich auf meiner mentalen Heilungsreise sehr wichtig ist. Deshalb empfinde ich es als große Unterstützung dafür.

Das Zweite war ein neues, ph-neutrales Duschgel. Eigentlich habe ich letzte Woche erst ein neues Duschgel gekauft, weil mein altes leer gegangen war. Da wusste ich aber noch nicht, dass ich mir den Dienstag darauf ein Tattoo stechen lassen würde und dass ich danach erstmal ph-neutrales Duschgel benutzen sollte, bis das Tattoo abgeheilt ist. Vor diesem Hintergrund habe ich das Duschgel als medizinisch notwendigen Gegenstand gekauft.

Ansonsten merke ich, wie ich in den letzten zwei Wochen immer ruhiger geworden bin. Es ist entspannend, nicht ständig auf Pakete warten zu müssen. Ich vermisse es gerade nicht. Hin und wieder hatte ich den Gedanken, neue Kleidung zu brauchen, aber dann habe ich an all die Kleidung in meinem Schrank gedacht und mich gefragt, was wirklich der Mehrwert wäre. Und die Antwort war: keiner. Ich habe eigentlich für alle Gelegenheiten etwas zum Anziehen und ich mag die Kleidung, die ich habe. Ich habe letzten Sommer schon das Projekt angefangen, dass ich nur noch 55 Kleidungsstücke (ohne Unterwäsche, Schlafsachen, Socken und Sportsachen) besitzen möchte. Das war damals einfach die Anzahl der Kleiderbügel, die ich hatte. Im Moment bin ich bei ungefähr 70 Kleidungsstücken und habe aber oft das Gefühl, dass es mir schon wieder zu viel wird. Ich bin gespannt, ob ich irgendwann deshalb nochmal Kleidung aussortieren werde oder nicht und ob ich irgendwann wieder bei 55 Kleidungsstücken ankomme. Das ist am Ende des Tages aber nicht mein Ziel. Das Wichtigste ist für mich, dass ich alle meine Kleidungsstücke liebe und auch alles und das auch gerne trage.

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