Heute war ich auch nochmal bei DM, weil ich noch ein paar Lebensmittel brauchte. Außerdem wollte ich mir eine neue Handcreme aussuchen, weil meine alte so gut wie leer ist und ich sie im Moment wirklich viel benutze. Also stand ich vor dem Regal mit Handcremes und hatte am Ende zwei verschiedene in der Hand. Mein erster Reflex war, einfach beide mitzunehmen, weil „ich muss ja testen, welche für mich am besten funktioniert“. Ich bin stolz auf mich, dass ich diesen Reflex nicht nachgegeben, sondern mich für eine Handcreme entschieden habe. Sollte sie wirklich nicht gut sein könnte ich die andere ja immer noch ausprobieren. Läuft ja nicht weg. Und so habe ich nur eine statt zwei Cremes gekauft – und ich bin mit meiner Wahl sehr zufrieden. Die zweite Creme wäre völlig unnötig gewesen. Ich hätte sie gar nicht gebraucht. Dieses Gefühl, nicht immer direkt mehrere Optionen testen zu müssen, war glaube ich ein nachhaltiges Gefühl, an das ich in ähnlichen Situationen oft zurückdenken werde.
Langsam habe ich auch das Gefühl, dass sich etwas in meinem Denken verändert. Tatsächlich denke ich mittlerweile etwas mehr nach, wenn mir ein Wunsch in den Kopf kommt, und bei manchen Dingen habe ich sogar schon gemerkt, dass ich sie gar nicht brauche. In meinem Kopf weitet sich das Konsum-Thema gerade aber viel weiter aus, als nur auf das Kaufen materieller Dinge. Ich hinterfrage zum Beispiel meinen Handy- und Fernsehkonsum wieder viel kritischer. Heute habe ich es das erste Mal geschafft, auch danach zu handeln und nur 2,5 Stunden Bildschirmzeit am Handy gehabt. Davor waren es 4,5-5 Stunden jeden Tag und ich habe deutlich gemerkt, dass mir das nicht gut getan hat. Genauso wie ich heute merke, dass es mir sehr gut getan hat, mein Handy heute so viel zur Seite zu legen.
Was ich mittlerweile auch wieder mehr hinterfrage ist, was ich esse. Ich habe sehr lange so gut wie ausschließlich vegetarisch gegessen und wollte schon in der Vergangenheit mehr in Richtung vegane Ernährung gehen. In den letzten Monaten hat sich das etwas aufgeweicht und ich habe wieder mehr Fleisch gegessen. Meistens in Form von Aufschnitt. Obwohl ich mich damit eigentlich nicht so richtig wohl gefühlt habe. Seit ich mir wieder mehr Gedanken über dieses Thema mache, esse ich interessanterweise wieder kein Fleisch und habe auch kein Bedürfnis mehr danach. Und ich bin wieder motiviert, etwas mehr vegan zu essen. Deswegen habe ich im DM heute veganen Rührei-, Omelette- und Speckersatz mitgenommen. Ich bin gespannt. An sich freue ich mich immer, wenn ich eine vegane Alternative zu etwas finde, was mir gut schmeckt. In dem Moment gibt es gar keinen Grund mehr dafür, dass ein Tier für meinen Genuss leiden muss.
Irgendwie habe ich nicht damit gerechnet, dass diese Challenge mich auf so vielen Ebenen beschäftigen und berühren würde. Es ist gut und unerwartet zugleich.
Ich bin gespannt, wohin der Weg noch geht.
Deine Anna